A G O S T I N O S T E F F A N I
Komponist — Diplomat — Bischof
L e b e n s d a t e n
1654 |
geboren am 25. Juli in Castelfranco Veneto (bei Padua) |
1667-72 |
Studium in München (Tasteninstrumentenspiel) bei Hofkapellmeister |
1672-74 |
Kompositionsstudium in Rom bei E. Bernabei, Kapellmeister an St. Peter in Vatikan |
1673/74 |
handschriftliche Frühwerke, gedrucktes Erstlingswerk: “Psalmodia Vespertina“ für Doppelchor und B.c. |
1674 |
"Kammerorganist" am bayerischen kurfürstlichen Hof in München |
1679 |
Studienaufenthalt in Paris / Versailles (bei Lully). Erste diplomatische Tätigkeit |
1680 |
Priesterweihe |
1681 |
"Kammermusikdirektor" am Münchner Hof |
1681-88 |
f ü n f Opernwerke für den Münchner Hof |
1683 |
erste Reise Steffanis nach Hannover, um eine Ehe zwischen dem jungen bayerischen Kurfürsten und Sophie Charlotte, der späteren Königin von Preußen, zu vermitteln (ergebnislos). |
1685 |
gedruckte Motettensammlung "Sacer Janus Quadrifrons" für 3 Singstimmen, B.c. |
1688 |
Hofkapellmeister am hannoverschen Hof (Vermittlung vermutlich durch Leibniz) |
1689-95 |
a c h t Opernwerke für das neuerbaute Schlossopernhaus in der Leinstraße, eingeweiht mit "Henrico Leone" am 30. Januar 1689 |
1692 |
Kurvertrag zwischen dem Kaiser in Wien und Herzog Ernst August |
1694 |
Steffanis theoretischer Schrift "Ouanta certezza…" über die mathematisch-kosmologischen Grundlagen der Musik, gedruckt in italienischer Sprache in Amsterdam. Deutsche Übersetzung durch den Organisten und Musiktheoretiker A. Werckmeister (Quedlinburg und Aschersleben, 1700) |
1695 - |
Steffani wird Gesandter im Rang eines envoyé extrordinaire des hannoverschen Hofes in Brüssel beim dort residierenden bayerischen Kurfürsten. Weitere Bemühungen um die Kurwürde für Ernst August |
1698 |
Tod von Ernst August, sein Sohn Georg Ludwig als Nachfolger (mit Kurwürde) |
1701 |
Gesandter des hannoverschen Hofes in München beim zurückgekehrten bayerischen Kurfürsten |
1702-03 |
Revision und Reinschrift zahlreicher Kammerduette |
1703-10 |
Düsseldorf: Steffani als pfälzischer Regierungspräsident, Opernwerke (u. a. „Tassilone“, 1709) |
1704-6 |
Rektor der rekatholisierten Universität Heidelberg |
1707 |
Steffani wird im Bamberger Dom feierlich zum Bischof geweiht |
1708/9 |
Steffani vermittelt zwischen Papst und Kaiser in Rom zur Beilegung des spanischen Erbfolgekonfliktes |
1708 |
Besuch einer Musiksoirée beim Mäzen Kardinal Ottoboni in Rom, Steffani springt in der Anwesenheit von Corelli, Händel und anderen als Sänger ein |
1709 |
Steffani, "Des Heiligen Apostolischen Stuhls Prothonotarius" und Päpstlicher Thronassistent, wird vom Papst zum "Apostolischen Vikar des Nordens" mit Sitz in Hannover ernannt |
1712-18 |
Bau und Weihe der Clemens Basilika in der hannoverschen Neustadt durch Steffani (im Sinne des Kurkontraktes). — Kirchweihen in Celle und Braunschweig |
1725-27 |
Steffani wird (in Abwesenheit) zum Präsidenten der Londoner "Academy of Vocal Music“ gewählt. Er komponiert seine kontrapunktischen Spätwerke und versendet sie nach London (Madrigal "Gettano i Re..." zu fünf Stimmen, Motette "Qui diligit Mariam...“ zu fünf Stimmen und B. c., Stabat Mater für sechs Singstimmen, sechs Instrumente und B. c.) |
1728 |
Steffani stirbt am 2. Februar in Frankfurt a. M., auf der Reise nach Italien Grabstätte im Kaiserdom zu Frankfurt a. M. |